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bühnenbild
zu william shakespeares »könig lear«
das stück gilt als das abgründigste, radikalste werk des autors. es enthält die gewaltigsten szenen, die shakespeare geschrieben hat. das theater wird an die grenzen seiner ausdrucksmöglichkeiten geführt und doch bleibt alles spiel, alles theater. in genialer weise verbindet shakespeare das thema von lüge und wahrheit mit seinem eigenen medium. worte erschaffen und erbauen welten der phantasie. theater wird stets zum thema, indem es gerade in den extremsten phantasien die frage nach der nackten wahrheit stellt. das bühnenbild versucht in seiner rohen gestalt wort und spiel möglichst großen raum zu lassen. raue holzbohlen, wände in klarer form - ohne schnörkel und unverkleidet verstärkt es härte und brutalität des stücks. gleichzeitig inszeniert es stark mit licht - alles ist nur schein. die personen, ihre charaktere und beziehungen, die handlungsorte und naturerscheinungen - alles verändert sich, braust auf, fällt zusammen, wird offenbar. dem gegenüber steht der wandel des konkreten theaterraums. in etappen kollabiert dieser. der entwurfsprozess hat diesen raum reduziert und radikalisiert. im residenztheater münchen bleiben am ende nicht mehr als die gefallenen kulissen, und die spuren des dramas. |
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